Der Stratege

Salzbergwerk Turda Rumänien

Kommissar Matschkopfs allerneuester Fall

Behände erklomm er die Mauer, schwang elegant seine Beine über den Stacheldraht und ließ sich geräuschlos auf der anderen Seite hinabgleiten. Er schlich über den Rasen zur Eingangstür, die Bewegungsmelder geschickt umgehend, und mit ein paar routinierten Handgriffen war der Weg in das Innere der prachtvollen Villa frei. Er nahm lautlos die Wendeltreppe zu dem um diese Uhrzeit verlassenen Arbeitszimmer, öffnete die schwere Eichentür ebenso geräuschlos und betrat das Heiligtum eines der reichsten Bewohner dieses Planeten. Seinen Informationen zufolge sollte sich der Safe hinter einem Gemälde befinden, das einen schleimfarbenen Kaffeefleck abbildete. Oder so ähnlich. Die vermutlich unbezahlbare Scheußlichkeit war nicht zu übersehen. An gut geölten Scharnieren befestigt ließ sich das Bild zur Seite klappen und gab den Blick frei auf das state-of-the-art Zahlenschloss des Tresors. Doch irgendetwas fehlte! Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. Trotz seiner sorgfältigen Vorbereitung und minutiösen Planung hatte er sein Tresorknackerwerkzeug im Auto vergessen. Nun gut, dann musste er halt improvisieren.

Er schlich zurück in das Erdgeschoss, fand problemlos die Küche und machte sich daran die Vorratskammer zu durchforsten. Alles, was er brauchte, war da. Eine Halbliterflasche Meister Klopper, getrocknetes Buchsbaumextrakt und der Sud von eingelegten Gewürztulpen. Er mischte die Ingredenzien sorgfältig in einer Beugelbuddel, ergriff eine Schachtel Streichhölzer und machte sich erneut auf den Weg zurück zum Tresor. Dort nahm er sein Kaugummi aus dem Mund, tunkte es in die Mixtur und klebte es auf die Oberfläche der Tresortür, direkt unter das Zahlenschloss. Dann goss er etwas von der Flüssigkeit an die Unterseite des Tresors. Jetzt kam der Moment der Wahrheit! Er zündete eines der Streichhölzer und warf es gegen den unteren Rand der Tresortür. Der Knall war ohrenbetäubend. Das Arbeitszimmer glich einem Schießstand für Nuklearmunition. Von der sündhaft teuren Einrichtung und dem geschmacksvergessenen Bild waren nur noch Trümmer und Fetzen übrig. Aber der Tresor stand offen.

Er sah es sofort, das Objekt seiner Begierde. In einer mit schwarzem Samt ausstaffierten Schatulle lag der berühmte Sellerant, das wohl berühmteste und begehrteste Juwel der Welt. Er nahm die Schatulle mit dem Edelstein und steckte sie in die verbliebene Tasche seiner ansonsten in Fetzen an ihm herunterhängenden Hose. Diesmal keinen Wert auf Geräuschlosigkeit legend eilte er die Treppe hinab und verließ das Haus an verdutzten, benommenen und offensichtlich zeitweilig tauben Hausbewohnern vorbei. Ebenso elegant wie zuvor erklomm er die Mauer und war in null-komma-überhauptnichts an seinem Wagen. Zutiefst befriedigt fuhr er in die wegen der Feuerwehrsirenen nicht mehr ganz so friedliche Nacht.

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„So eine Unverschämtheit. So eine dreiste Dreistigkeit.“ Kriminalkommissar n.m.i.R. Matschkopf und sein Assistent Kriminaloberinspektor n.m.i.R. Erwin P. Dumpfbacke betrachteten angewidert den Tatort, oder besser gesagt das Trümmerfeld. Es herrschte die absolute Unordnung, schlimmer als in jedem Rewe-Supermarkt. Der unfreiwillige Ruhestand der beiden Kriminalisten war kürzer als befürchtet gewesen. So schnell, wie sie in Ungnade gefallen waren nach dem Desaster mit den gefälschten thüringer Bratwürsten, so schnell und kometenhaft waren sie wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Wie gerne wären sie noch ein paar Tage an den palmengesäumten Traumstränden der Slowakei geblieben und hätten Plastikflaschen gleich in den Fluten des Ozeans gedümpelt. Aber die Pflicht geht vor! Eine Wottsäpp von dem für Verbrechensbekämpfung zuständigen Schaltkreis des Weltregierungscomputers hatte genügt das Badehandtuch an den Haken zu hängen. Und so waren sie jetzt hier, in die Kraterlandschaft der crime scene blickend, und versuchten Anhaltspunkte zu finden um ihrem neuen Titel „nicht mehr im Ruhestand“ gerecht zu werden.

„Fehlt etwas?“, fragte Matschkopf Wladimir Uranow, den milliardenschweren Eigentümer der Protzvilla. „Hä?“ „Ich möchte wissen, ob etwas gestohlen wurde“, schrie Matschkopf ihm ins Ohr. „Mein Sellerant ist weg. Und Sie werden ihn mir schnellstens wiederbeschaffen. Sie wissen hoffentlich, dass ich die Aktienmehrheit an der Thüringischen Landespolizei AG halte. Entweder Sie finden meinen geliebten Selleranten und Sie können kostenlos und all-inclusive auf einer meiner Trauminseln in Tibet Urlaub machen, oder Sie verbringen Ihren Lebensabend in einer meiner Uranminen.“ Die tibetanischen Hochseeinseln galten als die ultimative Luxusdestination. Trotzdem fragte sich Matschkopf, ob die Privatisierung des Sicherheitsapparates durch die regierende künstliche Intelligenz eine so gute Idee war. „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben schon jedweden Schurken zur Strecke gebracht. Sie können mir schon mal eine Hängematte unter Palmen reservieren“, verlautbarte Matschkopf großspurig um seine im Gehirn kreisenden Zweifel zu übertünchen.

„Und was machen wir nun, Matschie?“ Sein Kollege Dumpfbacke war offensichlich gleichfalls etwas besorgt. Schließlich war bekannt, dass die Versorgung mit XXL Dönern im Uranbergbau bestenfalls lückenhaft war. „Der Schlüssel ist der Sellerant.“ Matschkopf fand auf den Pfad der Logik zurück und spülte seine Panik ein virtuelles Klo hinunter. „Der Sellerant ist ein absolutes Einzelstück. Er entstand damals, als ein Lavastrom den Hochdruckreaktor flutete, den die Japaner schlauerweise am Fuße des Harakiri-Vulkans errichtet hatten. Zufällig befand sich gerade ein Lastwagen mit Knollensellerie beladen auf dem Reaktorgelände. Kurze atomare Reaktion, einzigartiges Ergebnis: Die Lava fusionierte mit dem angereicherten Uran, schluckte den Knollensellerie und schwupps wurde der Sellerant ausgespuckt, der zwei Kilometer weiter nördlich in eine Schüssel mit Miso-Suppe plumpste.“ Matschkopf war in seinem Element. Er konnte von seinem nahezu unendlich großen Wissen profitieren und die Umgebung, in diesem Falle seinen Kollegen Dumpfbacke, daran teilhaben lassen. Einzig, dass erneut Uran in der Gleichung auftauchte, machte ihm ein bisschen Sorgen.

Als erstes brauchten sie aber einen Plan. Und einen Plan konnte man nicht auf leeren Magen schmieden. Matschkopf bestellte durch einen wohldosierten Druck auf das Ohrläppchenimplantat eine Splash-Kapsel (Ahaaa!!!). Dieses ultramoderne Transportsystem verband alle noch überwasser liegenden Orte des Planeten miteinander. O.k., das waren nicht mehr allzu viele. War aber trotzdem beeindruckend. Die Kapsel schwebte heran und sie bestiegen den plüschigen Innenraum der Deluxe-Kapsel, die sich Matschkopf in dieser Situation glaubte gönnen zu müssen. „BeyondHealth Premium Outlet Lounge, Sömmerda-upon-Lake, bitte.“ „Sehr gerne, lieber Kunde Nummer 3715 Strich Matschkopf“, säuselte die Stimme aus dem Kapsellautsprecher. „Geschätzte Flugzeit 24 Minuten und drei Sekunden.“ 

Als sie nach viereinhalb Stunden endlich in Ess-U-Ell (umgangssprachlich für Sömmerda-upon-Lake, Anmerkung der Redaktion) angekommen waren, begann schon die Sonne über den endlosen Fluten des Thüringer Beckens unterzugehen. Die Kapsel setzte sie sanft auf dem Steg der populären Lounge ab. „Danke, dass sie eine Kapsel der Deutschen Bahn AG gewählt haben. Bitte bewerten Sie uns auf Frustadvisor.com, sobald dieser Service wieder verfügbar ist.“ Sie schritten den Steg entlang dekorativer Blumenpötte mit auf Buchsbaumpalmen aufgepfropften Orchideen. Am Empfangstresen wurden sie schon erwartet. „Ah, Missiöh Matschkopf und Missiöh Dümpfback. Der Patron erwartet sie schon.“ „Matschie, Erwin! Wie schön euch zu sehen. Kommt, nehmt einen kleinen Snack.“ Ihr alter Weggefährte, Teilzeitgesetzeshüter und Businessgenie Ali führte sie zu einem Tisch, der gefüllt war mit nur allen denkbaren Leckereien. Egal ob blutiges rotes Fleisch, vor Zucker berstende Kuchen oder mit Glutamat angereicherte Soßen, hier gab es alles, was einem Arzt Kopfschmerzen bereitete. Alis neuestes Etablissement war der ultimative Tempel der No-Health-Bewegung und die Filiale in Ess-U-Ell war eine Pilgerstätte internationaler Junk-Food-Junkies.

„Ali, du bewegst dich doch in Kreisen der Multi-, Mega- und Ultra-Milliardäre. Was weißt du über den Selleranten?“ „Oh, das war eine der größten Niederlagen meiner Karriere. Ich war dabei, als der Sellerant versteigert wurde. Natürlich habe ich mitgeboten, aber gegen die unermesslichen Geldfluten eines Wladimir Uranow hatte ich keine Chance. Egal, wieviel ich bot, er bot das Doppelte.“ „Nun wurde aber der Sellerant gestohlen. Wer könnte ein Motiv haben?“ Ali lachte auf. „Jeder. Ohne Ausnahme. Es heißt, wenn man den Selleranten mit einem Netzwerk verbindet, könne man die Leistung bis ins Unendliche steigern. Es heißt sogar, dass man mit Hilfe des Selleranten Videos über das Telekom-Netz herunterladen könnte. Könnt ihr euch das vorstellen?!“

So kamen sie nicht weiter. Ein Motiv hatte also jeder. Matschkopf dachte nach und inhalierte zwei Dutzend mit Sirup geschwängerte Krapfen. „Der Dieb ist der Schlüssel!“ Das wurde ihm plötzlich in einem Anflug von Zucker-Flash klar. „Der Dieb ist offensichtlich ein Meister des Einbruchs. Jedoch hat er nach der perfekten Infiltration des Objektes eine Brachialmethode gewählt den Tresor zu sprengen. Und schließlich wurde er auch von diversen Personen gesehen, die allerdings nur eine Person beschreiben konnten, die in Fetzen gekleidet war, versengte Haare hatte und ein durch Ruß geschwärztes Gesicht. Aber die Methode kommt mir bekannt vor. Die hat es in der Geschichte schon mal gegeben.“ „Stimmt, Matschie. Da war doch der Erpresser, der drohte die gesamte Buchsbaumernte zu vernichten, dann aber vergaß einen Übergabeort für das Lösegeld zu nennen.“ Auch Ali erinnerte sich: „Richtig! Und dann war da noch der Terrorist, der die hinterhältigsten Bomben gebaut hatte, aber vergaß, die Zünder einzusetzen.“ Natürlich! Jetzt war Matschkopf klar, mit wem sie es zu tun hatten. Der Dieb war niemend anderes als das größte kriminelle Genie aller Zeiten, gleichzeitig aber auch der absolute Dösbaddel. Der Dieb war niemand anderes als …. (spannungssteigernder Trommelwirbel) … Der Stratege.

Das Problem war jedoch, dass Der Stratege aufgrund seiner Dösbaddeligkeit niemals ein wirkliches Verbrechen begangen hatte und nur durch Drohungen Angst und Schrecken verbreitet hatte. Er war also nie identifiziert oder verhaftet worden.

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Er warf einen erneuten Blick auf sein Navi. Hier musste es irgendwo sein. Die Koordinaten waren schließlich eindeutig. Und tatsächlich, hinter einer verwilderten Buchsbaumhecke sah er das Schild mit der Aufschrift „Uranow Enterprises – Zutritt strengstens verboten“. Es war unzweideutig ein Zugang zu einem Bergwerksschacht, der seit Jahren außer Betrieb war. Was aber niemand wusste, – zumindest niemand außer seinem Auftraggeber – war, dass dieser alte aufgegebene Schacht eine Verbindung hatte mit der Uranmine, die den Weltregierungscomputer mit spaltbarem Material versorgte. Mit einem klassischen Bolzenschneider durchtrennte er das Drahtgeflecht, das den Zugang zum Schacht blockierte, und schon befand er sich im Inneren der Mine. Immer tiefer stieg er hinab, bis er eine unscheinbare Weggabelung erreichte. Dort überwand er eine Barrikade aus Geröll und folgte dem Schacht eine gefühlte Ewigkeit, bis der Gang breiter wurde und eine entfernte Lichtquelle die Umgebung erhellte. Er schaltete sein Headlight aus und schlich voran. Entfernt hörte man das Wummern und Kratzen von Maschinen, die das wertvolle uranhaltige Gestein aus dem Berg frästen. Was ihn aber interessierte, war der riesige unterirdische Raum, der sich vor ihm auftat. Die Decke war so hoch, dass sie nur zu erahnen war, und der ganze Raum war ausgefüllt mit Maschinen, von deren Funktion er keinen blassen Schimmer hatte. Das machte aber nichts, denn er suchte eine ganz bestimmte Maschine, deren Aussehen er sich genau eingeprägt hatte. Und da sah er sie auch schon. Automatische Greifarme beförderten dunkle, zylinderförmige Gegenstände in ein Becken mit Wasser. Dabei gab sie ein sonores und durchdringendes Summen von sich.

Salzbergwerk Turda Rumänien
Geheimnisse tief unter der Erde

Er hockte sich an den Rand des Beckens, öffnete seinen Rucksack und entnahm ihm einen Gegenstand, der aussah wie eine antiquierte Fernbedienung. Er betätigte ein paar Tasten, doch es tat sich nichts. Mit gerunzelter Stirn wiederholte er es, aber erneut ohne Resultat. Schließlich drehte er das Gerät um und öffnete ein Fach auf der Rückseite. Er schlug sich mit der Hand an die Stirn. Er hatte die Batterien vergessen, die den Zeitzünder aktivieren sollten. Er würde nochmal nach oben zu seinem Wagen gehen müssen, denn dort hatte er noch einen Ersatzzünder. Frustriert, aber schicksalsergeben warf er den funktionslosen Zünder in das Becken und machte sich an den Aufstieg. Was er bei seinem Weg durch die Schächte jedoch nicht sah, war, dass sich in dem Wasserbecken Bläschen bildeten, die immer mehr und immer größer wurden. Langsam füllte sich der unterirdische Maschinenraum mit Dampf und die Temperatur stieg deutlich an.

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„Wir unterbrechen unser Programm für eine wichtige Eilmeldung. Im Gebiet des thüringer Uranbergbaus ist offenbar ein bisher unbekannter Vulkan ausgebrochen. Ein riesiger Krater hat sich gebildet und eine Aschewolke von der Größe Kasachstans (vor der russischen Invasion) verdunkelt die nördliche Hemispäre.“ Matschkopf verfolgte nachdenklich die Nachrichten. Eine Eruption eines unbekannten Vulkans mitten in Thüringen? Und dann noch genau dort, wo die Energieversorgung für den Weltregierungsrechner untergebracht war? Das konnte kein Zufall sein. Das sah ganz nach einem gezielten Angriff auf die Regierung aus. „Erwin, wir müssen handeln. Jemand versucht die Weltregierung zu attackieren und die Menschheit ins Unglück zu stürzen. Du bist für den Proviant zuständig, während ich uns eine Stealth-Kapsel aus der Aservatenkammer ausleihen werde.“ „Alles klar, Matschie“, sagte Dumpfbacke und plünderte den Dürüm-Automaten.

Sie wischten den Staub von den Fenstern der seit Jahren nicht mehr benutzten Kapsel. Nachdem sie es sich im Inneren gemütlich gemacht hatten, gab Matschkopf die Koordinaten des Ortes ein, an dem sich die wichtigsten Schaltkreise des Weltregierungsrechners befanden. Dieser Ort war natürlich streng geheim und nur einer Handvoll Personen bekannt. Selbstverständlich befand sich Matschkopf darunter. Die Stealth-Kapsel erhob sich majestätisch in die Lüfte und unsichtbar für Augen und Radar gleichermaßen näherte sie sich unaufhaltsam dem Zielort.

Vor ihnen ragte ein gigantischer Felsen aus den unendlichen Weiten des Ozeans und aus schwindelerregender Höhe stürzte sich ein Wasserfall in die Tiefe. Unbeeindruckt und mit gleichbleibender Geschwindigkeit hielt die Kapsel auf den Wasserfall zu. „Matschie, bist du sicher, dass die Koordinaten stimmen?“, fragte Dumpfbacke sorgenvoll. „Eigentlich schon. Und falls nicht, hier müssten irgendwo ein paar Fallschirme sein.“ Doch die Kapsel durchflog den Wasserfall und fand  punktgenau den Eingang zur Höhle mit dem Weltregierungsrechner. Matschkopf und Dumpfbacke stiegen aus der Kapsel und folgten der Spur aus Kabelresten und weggeworfenen Bananenschalen. Schließlich erreichten sie den Raum, in dem sich der Rechner befand, der das Schicksal der Menschheit in den Händen bzw. den Halbleitern hielt. 

Wasserfall Madeira
Was verbirgt diese Wasserfall?

Doch der Anblick, der sich ihnen bot, verschlug ihnen den Atem. Anstatt des wohltuenden Summens, das sie erwartet hatten, war nur noch das Klicken abkühlender Schaltkreise zu vernehmen. Der Rechner war ganz offensichtlich ohne Strom und damit funktionsuntüchtig. Der ganze Rechner? Nicht ganz. In einer abgelegenen Ecke der Höhle stand ein handtellergroßes Gerät, das weiter munter vor sich hin blinkte. „Kommissar Matschkopf. So wird das nichts mit dem All-Inclusive-Urlaub in Tibet.“ Eine Gestalt löste sich von der Wand und kam auf sie zu. „Uranow! Sie hier?“ „Selbstverständlich. Ich bin immer dort, wo sich Macht und Geld konzentrieren. Und nun können Sie einmal raten, was ich hier mache.“ Matschkopf brauchte nicht lange, um sich die Zusammenhänge zusammenzureimen. „Der Diebstahl des Selleranten war nur gefaket, so dass Sie die Versicherungssumme kassieren können.“ „Matschkopf, wie phantasielos! Ich bin enttäuscht. Und so gerne ich Geld mag, bald ist es vollkommen bedeutungslos. Was Sie dort hinten sehen, ist der neueste Quantencomputer. Und sobald ich ihn mit dem Selleranten verbinde, verfüge ich über eine Rechenleistung, die größer ist als das Universum selbst. In einigen Minuten werde ich die Matrix des momentanen Universums löschen und dann eine neue Matrix starten, die ein neues Universum schafft. So ungefähr muss sich damals Gott gefühlt haben, als er das momentane, defizitäre Universum geschaffen hat.“ „Uranow, Sie sind wahnsinnig.“

Aus dem Schatten der Höhle löste sich eine zweite Gestalt. Es war unzweifelhaft Der Stratege und er hielt einen kleinen, aber unvorstellbar glänzenden Stein in der Hand. „Stratege! Setzen Sie den Selleranten in das Laufwerk und geben Sie den Code für den Neustart ein.“ Mit einem Zischen wurde der Sellerant in den Computer hineingezogen und die Lämpchen begannen immer schneller zu blinken. „Den Code, Stratege!“ Doch der Stratege kratzte sich am Kopf. „Ich glaube, den habe ich vergessen. Aber es war irgendetwas mit X und 47. Oder so ähnlich.“

Doch da war es bereits zu spät. Der Raum war erfüllt mit einem grünen Licht und das Hologramm einer fülligen Dame in Leggings und mit Schlauchbootlippen erschien in der Mitte der Höhle. „Hi, ich bin Mandy, die neue quantenbasierte Intelligenz, die von nun an die Regierungsgeschäfte übernimmt. Uranow, Sie sind enteignet und werden nach Gelsenkirchen verbannt. Matschkopf, sie übernehmen kommissarisch die Weltpolizei AG. Und Erwin, wir gehen jetzt zusammen einen Döner essen.“

The End

Pin Totenkopf Tulpen
Ein Krimi aus der Reihe „Terror und Tulpensud“

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